Erdöl

Öl
Öl

Deutschland importiert zur Zeit jährlich ca. 110 Mio. Tonnen Erdöl. Russland ist der größte Lieferer (Anlieferung vor allem über die Druschba-Pipeline bei Schwedt). Daneben werden die Tanker vor allem in Rotterdam und Wilhelmshaven, aber auch Genau und Triest entladen und das Öl wird per Pipeline zu den Raffinerien gepumpt.

In Deutschland gibt es ca. 15 Raffinerien (z.B. Schwedt, Leuna, Wesslingen, Ingolstadt). Dort wird das durch Pipelines angelieferte Erdöl vor allem zu Benzin, Diesel sowie leichtem Heizöl (Hauswärme) und schwerem Öl (Kraftwerke) umgewandelt. Für die Befeuerung von Kraftwerken ist Öl eigentlich zu teuer. Deshalb wird es nicht zur Grundlasterzeugung, sondern zur Abdeckung von Leistungsspitzen genutzt, da die Ölkraftwerke schnell hochfahrbar sind (im Unterschied z.B. zu AKW).

Die Raffinerien gehören meistens mehreren Ölkonzernen (Gemeinschaftsraffinerien, vor allem BP, Shell, Total, Agip/ENI) und sind ein wesentlicher Teil der Wertschöpfungskette. Sie sind auch Anknüpfungspunkt für die Besteuerung (Energiesteuer).

Die Raffinerien beliefern die ca. 9.000 deutschen Tankstellen (ARAL ca. 2.300 Tankstellen, Shell ca. 2.000, Esso ca. 1.200, Total ca. 1.000, daneben u.a. Avia, Star, Jet, Agip, OMV, Staak, Tamoil).

Der deutsche Ölmarkt wurde durch die Kartellentscheidung zu E.ON Ruhrgas im Jahr 2002 im Wesentlichen vom Gasmarkt getrennt, indem E.ON insbesondere zur Abgabe der ARAL-Tankstellen an BP gezwungen wurde.

Der Kfz-Kraftstoffmarkt war im März 2008 Gegenstand einer Untersuchung des Bundeskartellamtes im Rahmen eines kleineren Fusionskontrollverfahrens. Es besteht nach Ansicht der Behörde ein Oligopol vor allem aus BP, Shell und Esso.

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